Ist die Vorfreude auf das Schützenfest getrübt oder kann man das Remis unserer 1. Mannschaft beim VDS Nievenheim als Erfolg werten? Darüber lässt sich vermutlich stundenlang diskutieren. Hätte wenn und aber! Hätte Ersin Deniz sieben Minuten vor Schluss mit einer 100%-igen Chance das 3:1 für den BVW erzielt, wäre die Vorbereitung durch BVW-Torwart René Lauterbach zum zweiten Tor der Nievenheimer kaum ins Gewicht gefallen.
Aber eins nach dem anderen. Beide Mannschaften lieferten sich für die Zuschauer ein sehenswertes Spiel, mit viel Tempo und guten Torchancen auf beiden Seiten.
Bereits in der 7. Spielminute hatte der Gastgeber die Führung auf dem Fuß. Doch ein Schuss aus 11 Metern setzte ein Nievenheimer Spieler über das BVW Tor.
Vier Minuten später kam auch der BVW schon zu seiner ersten Möglichkeit. Nach einer kollektiven Balleroberung 40 Meter vor dem Nievenheimer Tor wurde der Schuss von Giuseppe Castorino noch gerade abgeblockt.
Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem der BVW zum Ende der ersten Hälfte den etwas besseren Lauf hatte.
Nach 27 Minuten spitzelte David Labusga nach Zuspiel von Thomas Malcherczyk den Ball am Torwart, aber auch am Tor vorbei. Wiederum Labusga war es, der nach einem Rückpass von Giuseppe Castorino aus 16 Metern nur knapp am Tor vorbei zielte.
Im Gegenzug waren die Nievenheimer im BVW-Strafraum zu verspielt, so dass eine gute Einschuss Möglichkeit von der BVW-Abwehr im letzten Moment zunichte gemacht werden konnte.
Eine Minute später fasste sich dann wiederum David Labusga ein Herz und zog aus gut 19 Metern ab.
Dabei senkte sich der Ball zum nicht unverdienten 1:0 für den BVW im oberen Toreck ins Netz. In der 36. Minute konnte wiederum David Labusga die Führung ausbauen . Aber auch diesmal strich sein Schuss aus halb rechter Position am langen Pfosten vorbei ins Toraus.
Die zweite Hälfte begann wie die Erste aufhörte. Nach Zuspiel von Giuseppe Castorino scheiterte David Labusga aus 8 Metern am herausstürzenden Nievenheimer Torwart. 55 Minuten waren gespielt da ließ sich der ansonsten souveräne Alexander Kring den Ball abluchsen, was den Nievenheimern die bis dahin größte Möglichkeit bescherte. Doch zunächst René Lauterbach konnte dem auf sich zustürmenden Nievenheimer den Ball vom Fuß fischen und ihn somit nach außen abdrängen konnte. Die anschließende Hereingabe und den Torschuss der Nievenheimer rettete David Bienefeld auf der Linie.
Langsam erhöhte sich der Druck der Nievenheimer auf das BVW-Tor. In der 62. Minute war René Lauterbach nach einem Schuss aus 16 Metern geschlagen. Nur der Pfosten verhinderte den Ausgleich der Gastgeber. Nur eine Minute später war es dann aber René Lauterbach, der einen gefährlichen Freistoß der Nievenheimer zur Ecke klären konnte.
Aber auch der BVW versteckte sich nicht und versuchte sein Spiel nach vorne. Der für David Labusga eingewechselte Mario Fuchs knüpfte an die Leistung seines Vorgängers an. Nach einem Konter in der 69. Minute spielte er Thomas Malcherczyk hervorragend frei. Sein Abschluss fand aber nur den glänzenden Nievenheimer Torwart.
Nur eine Minute Später wurde Mario Fuchs von Giuseppe Castorino in Scene gesetzt und konnte aus 6 Metern abgebrüht zur 2:0 Führung einschieben. Wiederum eine Minute später parierte René Lauterbach einen Nievenheimer Schuss zur Ecke. In der 74. Minute war es dann soweit. Die ansonsten gute Defensive des BVW konnte einen Ball im eigenen Strafraum nicht klären und ermöglichte den Nievenheimer den 1:2 Anschlusstreffer aus kurzer Distanz. Damit war das Spiel noch lange nicht zu Ende.
Innerhalb von zwei Minuten nahm das Spiel eine andere Richtung. Wie oben bereits erwähnt verpasste es Ersin Deniz in der 85. Minute den Sack zu zumachen, als er aus 10 Metern freistehend den Ball am Tor vorbei hämmerte.
Zwei Minuten später eine Situation bei der man im Nachhinein nicht weiß wie das passieren konnte und alle anderen richtigen Möglichkeiten sofort kennt. Einen Nievenheimer Steilpass wollte BVW-Torwart René Lauterbach außerhalb des Strafraums auf der linken Außenseite locker mit dem linken Fuß nach vorne schlagen. Traf dabei allerdings einen Nievenheimer Spieler, der nichts anderes zu tun hatte den Ball aus gut 45 Metern über den zurückeilenden René Lauterbach zum 2:2 ins Tor zu heben.
Hier bewahrheitete sich die alte Fußballer-Weisheit: Fehler von Feldspielern können alle andern (zumeist der Torwart) wett machen; Macht allerdings ein Torwart einen Fehler, ist die Folge meist ein Gegentor.
Aber das Spiel war ja noch nicht zu Ende. In der 90. Minute hatte Nievenheim sogar die Möglichkeit zum Sieg, scheiterten aber zum Glück am eigenen Unvermögen. Aus 6 Metern schossen sie den Ball übers Fangnetz. Aber auch der BVW hatte noch seine Chance zum Sieg. In der Nachspielzeit verpasste Stefan Tillman einen Freistoß von Giuseppe Castorino nur knapp. Anschließend wurde Florian Braunegger im Nievenheimer Strafraum angeschossen. Allerdings flog der Ball auch diesmal übers Tor.
Fazit: Ein Sieg war durchaus möglich. Mit dem Punktgewinn kann man leben. Wichtig war eine zur Vorwoche erkennbare Leistungssteigerung mit viel Mut im Spiel des BVW. Weiter so.
Bilder/Text: WST